Die Straßenhunde Georgiens: Ständige Begleiter auf unseren Reisen
Georgien, ein Land voller atemberaubender Landschaften, gastfreundlicher Menschen und einer reichen Geschichte, hat eine ganz besondere Art von Bewohnern: die Straßenhunde. Diese Vierbeiner, die das Stadtbild in Tiflis, Batumi und vielen anderen Orten prägen, sind oft die Begleiter von Reisenden, die mit dem Van unterwegs sind. Während unserer achtwöchigen Reise durch Georgien haben wir viele dieser Hunde getroffen und ihre Geschichten kennengelernt.
Ein Land voller freundlicher Hunde
In Georgien ist es schwer, eine Straße entlangzugehen, ohne auf einen freundlichen Hund zu treffen. Viele dieser Tiere kommen schwanzwedelnd auf einen zu, voller Hoffnung auf ein paar Streicheleinheiten oder einen Happen zu essen. Trotz ihres oft harten Lebens auf der Straße haben die meisten Hunde, die wir getroffen haben, ihre Freundlichkeit und ihr Vertrauen in Menschen bewahrt. Nur wenige waren sehr ängstlich und haben sich vor uns versteckt.
Die Herausforderung der Straßenhunde in Georgien
Straßenhunde sind in Georgien seit vielen Jahren ein alltägliches Phänomen. Einige dieser Hunde wurden auf der Straße geboren, während andere aus Haushalten stammen, die sich nicht mehr um sie kümmern konnten. Armut, fehlende Aufklärung über die Verantwortung, die ein Haustier mit sich bringt, und eine unzureichende Infrastruktur zur Versorgung der Tiere tragen dazu bei, dass so viele Hunde auf der Straße leben.
Die georgische Regierung und verschiedene Tierschutzorganisationen haben in den letzten Jahren begonnen, das Problem systematisch anzugehen. Ein zentraler Punkt dabei ist die Kastration der Hunde, die durch eine kleine Marke im Ohr gekennzeichnet wird. Besonders in Tiflis fiel uns auf, dass viele Hunde diese Markierung tragen, was auf die Verbreitung des Kastrationsprogramms in der Hauptstadt hinweist. In ländlichen Gebieten sind solche markierten Hunde seltener anzutreffen, hier werden diese Programme noch nicht flächendeckend umgesetzt.
Die Situation der Straßenhunde auf dem Land
Die Straßenhundepopulation in Georgien ist nicht nur ein städtisches Phänomen. Auch in ländlichen Gebieten und kleinen Dörfern sind Hunde auf der Straße keine Seltenheit. Während in Städten wie Tiflis verstärkte Bemühungen zur Kontrolle der Population und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere unternommen werden, kämpfen viele Hunde in ländlichen Gegenden ums Überleben. Der Zugang zu medizinischer Versorgung und Futter ist dort oft begrenzt, und das harsche Klima in den Wintermonaten setzt den Tieren zusätzlich zu. Denn klimatisch wird es in den Bergen des großen Kaukasus in den Wintermonaten oft empfindlich kalt.
Was kann man tun?
Als Reisende können wir einen kleinen Beitrag leisten, um das Leben der Straßenhunde ein wenig angenehmer zu machen. Hier sind einige Tipps aus unserer eigenen Erfahrung:
1. Hundefutter mitnehmen: Egal, ob Sie durch die Städte streifen oder die abgelegenen Regionen Georgiens erkunden, es lohnt sich, immer etwas Hundefutter dabei zu haben. Auf vielen Märkten bekommt man Hundefutter schon sehr günstig für weniger als 5 GEL (1,60 Euro) pro Kilo.
2. Respektvoller Umgang: Nicht jeder Hund ist zutraulich. Es ist wichtig, vorsichtig und respektvoll auf die Tiere zuzugehen, besonders wenn sie ängstlich oder zurückhaltend wirken.
3. Zuneigung schenken: Ein paar Minuten Streicheleinheiten können für einen Straßenhund eine Welt voller Freude bedeuten. Wenn Sie einem Hund begegnen, der offen und freundlich ist, nehmen Sie sich die Zeit, ihm etwas Aufmerksamkeit zu schenken.
4. Unterstützung von Tierschutzorganisationen: Es gibt in Georgien verschiedene Organisationen, die sich um Straßenhunde kümmern. Spenden oder andere Formen der Unterstützung sind immer willkommen und können dazu beitragen, langfristig die Situation der Tiere zu verbessern.
Fazit
Die Straßenhunde Georgiens sind ein integraler Bestandteil des Landes und seiner Kultur. Während unserer Reisen haben wir viel über die Herausforderungen gelernt, denen diese Tiere gegenüberstehen, aber auch über die Freundlichkeit und Großzügigkeit, die sie trotz ihrer schwierigen Lebensumstände ausstrahlen.
Für uns als Reisende war es eine bereichernde Erfahrung, diesen Hunden zu begegnen, sie zu füttern und ihnen ein wenig Zuneigung zu schenken. Wir hoffen, dass auch andere Reisende sich darauf einlassen und vielleicht einen kleinen Beitrag dazu leisten, das Leben dieser Hunde ein wenig besser zu machen. Denn am Ende sind es oft die kleinen Gesten, die den größten Unterschied machen.